JAY GRÖPL | USCHI KAISER | TOBIAS GÖLDNER & POLARIS FACTORY TEAM: DANIEL GILLIGAN | JASON WILDMAN
das verrückteste und härteste Sandrennen der Welt und wir waren nicht nur da, sondern mitten drinnen!
Der Einladung von Daniel Gilligan und Jason Wildman gefolgt sind heuer unsere zwei ATV Piloten JAY GRÖPL #66 und USCHI KAISER #666 mit Unterstützung aus dem RMX-Team durch TOBIAS GOELDNER geholt.
Der Wettergott war ihnen gnädig, überwiegend Sonnenschein und sogar auch moderate Temperaturen begleiteten sie während des Aufenthaltes. In einem Bungalow im nahen Bleadon wurde das Hauptquartier am Mittwoch Abend bezogen wo wir mit Milch und Keksen begrüßt wurden. Von unserer Terreasse genießen wir den Ausblick bis zum Strand und stärken uns erst einmal mit selbst gekochten Käsespätzle.
Am Donnerstag Mittag gab es die erste Streckenbegehung unter Führung von Daniel Gilligan. All die Videos konnten in keinster Weise auch nur das wiedergeben was wir vor Ort sahen.
Loser Sand aufgetürmt zu mehreren Metern und Spitz abfallend, Löcher mit Wasser an anderen Stellen einfach nur wahllos hingeworfene Hügel aber die Krönung war der Double up mit 15 Meter Höhe der alles überragte und nach steiler erster Auffahrt im 2. Teil beinahe 90 Grad noch eine drauflegte.
Auf allen Vieren musste hochgeklettert werden um oben angekommen zu sehen, dass nach dem Gipfel sich eher ein freier Fall als eine Abfahrt verbirgt.
Die schwarzen Stellen in der Strecke sollte man meiden, denn diese werden zu tiefer, saugender Pampe…naja, „meiden“ was tun wenn die ganze Streckenbreite schwarz ist?
Während die einen versuchten die aufkommende Nervosität weg zu lächeln, wurden die anderen stiller und stiller oder fragten sich laut „was tun wir da??“. Am Abend geht’s gemeinsam zu Fish & Chips im Insider Lokal – richtig lecker!
Am Freitag traf das restliche Team ein und gemeinsam wurde am Strand unter Anweisungen von Jay an den Schutzvorrichtungen vor Sand und Salzwasser geschraubt und getüftelt welche Montageart wohl die Beste ist.
Im Anschluss ging es gemeinsam zur Anmeldung, der Abnahme der Schutzbekleidung, Transponderleihstelle und ab zur technischen Abnahme. Nach dieser kam der Moment des Abschiedes, denn die Geräte werden auf die zugewiesene Startlinie geschoben und nächstes Wiedersehen gibt es erst, wenn sich die Startgatter öffnen.
Noch einmal wird die Strecke besichtigt – Sicherheit geht vor und dann ab nach Hause. Henkersmahlzeit vor dem Renntag: Nudeln ;-)
Die ersten Vorbereitungen (Brille, Trinkrucksack etc.) werden bereits zu Hause getroffen dann geht es bereits deutlich angespannt ab zum Strand wo auch schon die Pit Crew eingetroffen ist. Aufwärmen, umziehen, ab zum „Vorstart“ – es ist 12:00 Uhr….die Gattern sollen sich um 13:00 Uhr öffnen. Unsere Fahrer stehen in erster Reihe vor dem Gitter und langsam fängt es sich dahinter an zu füllen.
Irgendwann kommt die Info „Start um 13:30“ – also noch eine weitere ½ Stunde, die Nerven liegen inzwischen bei allen blank. Dann ist es soweit, 2 Männer ziehen den Gatter an 2 Stellen zu einem Tor auseinander und ab sofort ist jeder nur noch Gegner und hetzt los in die Richtung in der er sein Quad sieht oder vermutet.
Es wird geschubst und gedrängelt, die ersten Motoren laufen schon. Im Slalom zwischen noch stehenden Quads und den laufenden Fahrern geht es zum 2. Gatter der erst frei gegeben wird, sobald der Großteil auf seinem Quad sitzt.
Weiter geht’s um jeden Platz kämpfend zwischen den Verkaufsständen hinunter zum Strand. Dort und da blockiert ein abgestorbenes oder quer gestelltes Quad die Linie. Zurück gibt es keines, denn die Fahrzeuge bewegen sich Rad an Rad. Erstmals Sand unter den Rädern geht es Vollgas über 2 Kurven zum tatsächlichen Startgatter.
Von den hinteren Reihen sieht man das Öffnen diese nicht und kann sich nur dahingehend orientieren wie die Masse anfängt zu fahren und dann heißt es Vollgas durch. Wenn man die Möglichkeit hat über die Düne zu fahren dann ab, denn man kürzt ein gutes Stück ab. In der ersten Runde ist das aber nur von der linken Spur aus möglich.
Dann geht es gut 2km den Strand entlang gerade aus mit kaum bis keiner Sicht bis zur Highspeed links Kurve und ab da fängt der Sandwahnsinn an. Den ersten Hügel schaffen eigentlich alle, als zweiter kommt bereits ein Double up an dem die ersten hängen bleiben, sich gerade eingraben oder bereits versuchen sich frei zu graben oder rückwärts purzeln. Es gibt keinen Streckenposten in der ersten Runde der nicht die gelbe Fahne schwenkt schwer einzuschätzen wo denn nun tatsächlich ein Hindernis ist.
JAY ist ganz gut am Start mit dabei, kann über den ersten Double noch ohne Wartezeit rüber und dann verschätzt er sich bei einem der kleinen Spitzhügel und Iris wirft ihn ab bleibt aber zum Glück auf ihren Rädern stehen. Als er wieder starten will bemerkt er, dass der Splint vom Killswitch fehlt…die Suche im Sand beginnt…leider erfolglos.
Mit gehaltenen Killswitch rettet er sich irgendwie in die Pit box die sofort Abhilfe haben, er braucht aber somit für die erste Runde leider über 20 Minuten + Boxenstop Verzögerung in der 2. Runde. Die Zeit aufzuholen wird wohl schwierig aber er kommt in Fahrt und kämpft sich einen Platz um den anderen wieder nach vorne.
Auf der langen Geraden am Strand lässt er Iris „freien Lauf“ und die erste Highspeedkurve ist auch ganz nach ihrem Geschmack, was so manchen erstaunten Blick der Gegner auslöst. Aber sobald es auf der rechten Seite nass wird zickt Iris und oftmals muss Jay erst eine Ehrenrunde drehen bis der Motor wieder rund läuft bevor er eine steile Auffahrt hinauf kann.
Aber nach der vierten Runde konnte sich Jay an die Verhältnisse einstellen und kontrolliert nach vorne fahren. Die Zielflagge übersieht er nachdem die nicht geschwungen wurde sondern nur über der Absperrung hängt und fährt tatsächlich eine Ehrenrunde mehr. Etwas verwundert warum bereits die Bagger sich der Strecke nähern obwohl er noch am Rennen fahren ist, bricht er dann Schlussendlich auch ab 😉.
Mit Platz 10 in der Klasse ATV hat er die schnellste Polaris ins Ziel gebracht, All Over reicht es für Platz 25 – für die erste Teilnahme an diesem verrückten Rennen und die Hoppalas ein absolut respektables Ergebnis!
Die Rundenzeiten können sich sehen lassen aber wer Jay kennt weiß, da ist noch Luft nach oben. Geschnuppert hat er heuer, 2019 geht's an's "Eingemachte"!
…Laufen, Starten, erster Gatter – bis dahin ist die Welt noch ok, aber dann wählt sie die falsche Spur und steckt gleich 2x im Stau bis zur richtigen Startlinie. Somit ist klar, sie muss außen rum um die erste Düne, denn abbiegen ist zu großes Risiko.
Den Strand hinauf hier ist die große Frage wie lange hält der Riemen Vollgas aus also lieber ein bisschen Gas herausnehmen. Beim ersten Double steht Uschi bereits im Stau aber zum Glück noch bei den ersteren Maschinen, alles gut aber dann wird ebenfalls einer der kleinen Spitzhügel ihr zum Verhängnis.
Ein Sportquad vor ihr überschlägt sich, sie greift beherzt in die Bremse und John Boy sitzt auf der Bodenplatte mittig am Hügel und rührt sich trotz zerren, rütteln und reißen keinen Millimeter vor oder zurück. Uschi fängt an im Sand zu graben, das ganze Feld zieht vorüber.
Die Hände werden zu kurz und sie überlegt bereits den Stiefel auszuziehen um diesen als Schaufel zu missbrauchen da kommt Daniel Gilligan um die Kurve, springt vom ATV obwohl Uschi schreit „fahr weiter, fahr weiter“ und reißt John Boy vom Sandhügel (der hätte ihn noch beinahe überfahren). Daniel schreit nur noch Jason Unfall und schon fahren beide weiter.
Weiter geht es, ab sofort oftmals im zick zack denn die inzwischen steckengebliebenen Maschinen werden immer mehr. Die Uhr zeigt 1:44, eine Runde noch dann ab zum Nachtanken.
Auf der Düne versucht eine Can Am Uschi auszubremsen, sie bleibt aber am Gas und die beiden Fahrzeuge schrammen Rad an Rad gemeinsam zwar schräg aber zum Glück hinüber
– das ist eine Kampfansage: auf der darauffolgenden Strandgeraden wird dieses Mal gnadenlos der Gashebel durchgedrückt und John Boy lässt die Can Am seine Gischt schlucken.
In Runde 9 endet die Fahrt abrupt mit einem lauten Knack und Uschi fühlt sich Schuldig – erster Gedanke „der Riemen ☹“ aber es stellt sich heraus, dass ein kleines dünnes Kabel an der Lötstelle gerissen ist und mit dem schweren ATV und lediglich Hinterradantrieb ist die Strecke nicht zu bewältigen.
Leider dadurch lediglich Platz 150 All Over und vorzeitiges Aus, obwohl sich die Rundenzeiten durchaus sehen lassen konnten. 2019 werden die Karten neu gemischt!
Den Auftrag „keine Rauchpause“ von Uschi nimmt sich Tobias zu Herzen und sprintet wie von der Wespe gestochen zu seinem ATV aber dann bekommt der den Schlüssel nicht ab.
Nach dem ersten Gatter kann er zwar an Uschi vorbei gehen trifft dann aber die schlechtere Wahl und muss sich zum Start hinter ihr einreihen. Beherzt nimmt er den Weg über die Düne wenn auch erst im letzten Drittel aber auf der Strandgeraden bekommt er den Abreisser nicht zu greifen und sieht somit rein gar nichts mehr. Auch er hängt im Stau beim ersten Double up kommt jedoch ebenfalls noch ganz gut am Chaos vorbei. Am Vortag wurde noch ein Wassergraben quer über alle Strecken gezogen und der lauerte heimtückisch hinter einem der kleinen Hügel
Tobias geht einmal vorne über mit Brustkorb auf Lenker und dann AUAAAAAA……mimimiiiiiii…und Abflug über’s Heck. Vor Schmerz gekrümmt kauert er hinter seinem ATV – erstmal kurz Luft holen aber die Sanitäter sind bereits zur Stelle und verordnen ihm 4 Runden Zwangspause. Währenddessen findet er den abgebrochenen Gasgriff, d.h. ab in die Box sobald er die Fahrerlaubnis wiederbekommt.
Er verfolgt am Streckenrand deutlich angepisst das Rennen und zählt mit Jay 1x, 2x, 3x, 4x … Sanitäter? Der lässt ihn aber nicht mehr zu seinem ATV auf die Strecke und somit ist er leider zum Zusehen verdonnert.
Mit Weston Beach hat Tobias noch eine Rechnung offen - die wird 2019 eingefordert!
Beim Start in den vorderen Plätzen beschließt er gegen seinen eigenen Rat vom Vortag, in der ersten Runde aus Sicherheitsgründen die Umfahrung zu nehmen, über die Düne zu gehen. Diese fällt auf der Rückseite extrem steil ab und irgendwie passiert es, dass Jason sich von seinem ATV trennt. Als er wieder zum ATV rennt wird er leider von einem anderen Fahrzeug angefahren und bleibt verletzt liegen.
Teamkollege Daniel Gilligan leistet erste Hilfe bis Jason von den Sanitätern versorgt wird und mit dem Notarztwagen in das nahe gelegene Hospital gebracht wird.
Wir wünschen Jason auf diesem Wege alles, alles Gute und baldige Genesung! Get Well soon!
Daniel bemerkt zum Glück den Unfall und kommt seinem Rennkollegen und Freund sofort zur Hilfe.
Als dieser von den Sanitätern erstversorgt wird setzt Daniel seine Fahrt fort und kommt deshalb erst weit abgeschlagen vom restlichen Starterfeld zu der Stelle wo Uschi vergeblich versucht John Boy wieder frei zu bekommen.
Nachdem er beherzt diesen rückwärts runterreißt und dabei noch beinahe überfahren wird setzen die beiden die Fahrt für eine Runde gemeinsam fort. Leider bricht Daniel tatsächlich der Riemen auf der Strandgeraden und er muss den Abschleppdienst in die Box in Anspruch nehmen.
Aber es geht weiter und auch er kämpft sich wieder Runde um Runde den ein oder andern Platz wieder zurück. Bis zum Ablauf der 3 Stunden schafft er es zurück auf Platz 122 All Over.
Nach dem Rennen trifft sich alles in der Pit box und die erste Frage gilt natürlich wie es Jason geht. Wir wünschen Ihm auf diesem Wege noch einmal alles, alles Gute und baldige Genesung!
Die ATV's werden noch vor Ort am Strand grob abgewaschen, alles wird in die Fahrzeuge verstaut und nachdem auch wir uns etwas hübscher gemacht haben lassen wir den Abend mit einem gemeinsamen Abendessen im The Old Thatched Cottage in Weston Super Mare ausklingen. Todmüde fallen wir ins Bett, die ein oder andere Runde wird im Traum noch einmal gefahren.
Der Sonntag gehört den Solos – 1000 Fahrer gehen an den Start im gleichen Prozedere, welches wir am Vortag durchmachten. Nach einem köstlichen Frühstück – Danke Andrea – treffen wir Daniel bei Düne #2 – ganz, ganz draußen und unsere Prognose ist, dass die schnellen Fahrer es dort Fliegen lassen werden.
Wie ein riesiger Wespenschwarm fängt es an zu brummen obwohl wir über 2 km vom Startpunkt entfernt sind und dann donnern sie an über den Strand entlang und wir trauen unseren Augen nicht was sich bei den Motorrädern abspielt. Von Fliegen keine Spur, alles gräbt im tiefen Sand nur wirklich die Ersten der Ersten kommen ohne Probleme über den Double und dann fängt das Chaos an währenddessen sich ab dem ersten Drittel bereits die Dramen bei Düne #1 abspielen.
Während viele mit lachenden Gesichtern dem Ganzen folgen leiden wir bereits mit den Piloten mit. Runde 1 und die Bedingungen werden die nächsten 3 Stunden nicht besser.
Wir verfolgen das Rennen, bummeln auch ein wenig durch die Verkaufsstände und genießen das für die Jahreszeit und England untypisch wunderbare Wetter- heute ist unser Urlaubstag!
Am Abend wird bereits gepackt denn um 6:30 in der Früh geht es ab auf den Heimweg wieder viel Meilen und km zurück nach Österreich bzw. Deutschland zusätzlich im Gepäck eine Menge Erinnerungen und einen guten Vorsatz: WESTON BEACH – WE WILL COME BACK!
Ein rießengroßes Dankeschön an alle Sponsoren und Partner, Rennkollegen, Pit-Crew und Freunde die uns unterstützt haben sei es vor Ort oder auf dem Weg dahin und zurück.
Big Thanks to our racing colleagues & friends, our perfect pit crew on Weston beach race and all who helped us or have cheered us! All best wishes and speedy recovery to Jason - get well soon!
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Fotos: OffroadPics by Andrea Göldner, Gröpl Racing, Nodpic, Paul Newsome, Jon Manyweathers, Click466